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Der Anschluss ans Fernwärmenetz wird in der aktuellen Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) alternativ zum Installieren einer Wärmepumpe zum Heizen genannt. Mit Anschluss einer Immobilie ans Fernwärmenetz müssen HausbesitzerInnen jedoch keinen Nachweis darüber erbringen, ob sie damit mit mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien heizen. Zudem müssen sie keine neue Heizungsanlage bzw. keinen neuen Heizkessel installieren.
Bei der Fernwärme handelt es sich um Wärme, die nicht im Wohnhaus erzeugt wird, sondern aus einem Kraft- oder Heizwerk in der Umgebung kommt. Zumeist wird dort Wasser erhitzt, das dann durch isolierte Rohre in die Häuser geleitet wird. Etwa jede siebte Wohnung in Deutschland wird mit Fernwärme beheizt, 2020 lag die Trassenlänge bei mehr als 31.000 Kilometern. Mittelfristig sollen nach Aussagen aus Wirtschaft und der Bundesregierung mindestens 100.000 Gebäude jährlich an Wärmenetze angeschlossen werden.
Für den Anschluss eines Gebäudes ans Fernwärmenetz entstehen laut Verbraucherzentrale einmalig Kosten zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Einige Kommunen unterstützen einen Fernwärmeanschluss mit einem einmaligen Zuschuss von ca. 500 bis 3.000 EUR.
Ist Fernwärme umweltfreundlich?
Rund 70 Prozent der Energie für die Fernwärme stammt bundesweit aus klimaschädlichen, fossilen Energieträgern, also vor allem Kohle und Gas. Allerdings hat Fernwärme, die aus einem Heizkraftwerk kommt, das Kraft-Wärme-Kopplung nutzt, eine besondere Energieeffizienz, berichtet der WDR in einem Beitrag zum Heizungsgesetz Mitte Juni 2023.
"In dem Kraftwerk werden sowohl Strom als auch Wärme produziert und beides genutzt. Dadurch liegt die Energieausbeute bei bis zu 80 Prozent. Dazu kommt, dass teilweise auch Wärme, die bei Vorgängen in der Industrie ohnehin anfällt, in das Fernwärmenetz eingespeist wird."
Nach Meinung von Clemens Felsmann, Professor für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung an der Technischen Universität Dresden, basiert Fernwärme noch vorrangig auf fossilen Energieträgern und ist aktuell noch weit davon entfernt, treibhausgasneutral zu sein. Entscheidend ist aber, dass sie es bis 2045 werden kann. Deshalb hält Felsmann Fernwärme für eine sinnvolle Alternative zur Wärmepumpe, besonders in dicht besiedelten Gebieten.EUR.
Wo ist Fernwärme derzeit verfügbar?
Die Fernwärmenetze in Deutschland sind laut Professor Clemens Felsmann in einem sehr guten Zustand. Jedoch sind die Netze nicht flächendeckend. In ländlichen Gegenden gibt es bis heute oftmals keine Alternative zu Öl bzw. Pellets und damit zur Wärmepumpe. Gerade in dicht bewohnten Innenstädten macht der weitere Ausbau des Fernwärmenetzes Sinn: "Hier kann man mit dem Anschluss von einem Gebäude mit vielen Wohnungen mit vergleichsweise wenig Aufwand sehr viel Wohnfläche mit Wärme versorgen", sagt Felsmann. Dazu komme, dass sich in diesen Bereichen die Versorgung durch Wärmepumpen nicht unbedingt anbietet. "Mal abgesehen vom Platz geht es auch um den Lärm, der entsteht, wenn so viele Wärmepumpen auf einer kleinen Fläche stehen."
Welche Nachteile haben NutzerInnen von Fernwärme?
Die Anbieter von Fernwärme haben eine absolute Monopolstellung. Anders als bei Strom und Gas können VerbraucherInnen den Fernwärme-Lieferanten nicht wechseln. Das ist dann besonders nachteilig, wenn der Lieferant überdurchschnittlich teuer ist und/oder wenn er zudem wirtschaftlich und/oder politisch auf anderen Ebenen verflochten ist.
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