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Die aktuelle Lage der Mieter im Sommer 2023

Marion Sens • 2. August 2023

Nettokaltmiete und Nebenkosten

Bei jedem dritten Miethaushalt liegen die Warmmietkosten bei mittlerweile über 30 Prozent des Einkommens, denn die Kosten für die rund 21 Millionen deutschen Miethaushalte sind im vergangenen Jahr kräftig angestiegen. Das ergab eine im Juni 2023 umfassende Studie des Öko-Instituts. Ab diesem Wert gelten Mieterinnen und Mieter durch die Wohnkosten als überlastet. Die Preise der Heizkosten haben sich von 2021 bis 2022 verdoppelt und lagen zuletzt monatlich bei durchschnittlich 123 Euro pro Miethaushalt. Die große Mehrheit der Mieterinnen und Mieter heizt nach wie vor mit Gas oder Öl. Hinzu kommen steigende Nettokaltmieten und die Umlage von Sanierungskosten.

Rund 80 Prozent der deutschen Mieterinnen und Mieter wohnen in Gebäuden, die vor 1990 gebaut wurden und häufig unzureichend saniert sind. Besonders Menschen der unteren Einkommensschichten leiden wegen alter Gebäude am meisten unter den hohen Heizkosten.


Der Deutsche Mieterbund forderte jüngst vom Staat ein 50-Milliarden-Euro-Sondervermögen, da die größte Mehrbelastung die einkommensschwache Haushalte trifft, denn diese wohnen überwiegend zur Miete.

Durchschnittlich stehen deutschen Mieterinnen und Mieter laut Studie des Öko-Instituts 2851 Euro pro Monat zur Verfügung. Eigentümerinnen und Eigentümer haben fast doppelt so viel Geld zur Verfügung. Deshalb spricht sich der Mieterbund dafür aus, finanziell schwach gestellte Haushalte deutlich stärker zu unterstützen. Das Einkommen spiegelt sich auch oft in der Wohnsituation wider. Konkret fordert der Mieterbund ein staatliches Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau und klimagerechte Sanierungen.


Das Geld soll neben groß angelegten Sanierungsprojekten unter anderem einer deutlich "nachgeschärften" Mietpreisbremse ohne Ausnahmen dienen. Besonderen Wert legt der Mieterbund auf den Wohnungsbau. So soll der Bestand von Sozialwohnungen von momentan 1,1 Millionen bis 2030 auf mindestens zwei Millionen ansteigen. Dazu brauche es pro Jahr 100.000 neue Wohnungen. Bisher entsteht pro Jahr lediglich ein Viertel davon.

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