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Die Nebenkosten treiben auch in diesem Jahr die Gesamtmiete

Marion Sens • 23. Januar 2023

Die Nebenkosten machen in 2023 einen steigenden Anteil bei den Mieten aus und belasten Eigentümer und Mieter

Nach den Steigerungen bei den Heizkosten im vergangenen Jahr müssen sich Eigentümer und Mieter 2023 wohl auf weitere Belastungen einstellen. So können sich besonders bei den Heizkosten im Vergleich zur 2022 noch deutliche Preissteigerungen ergeben, da die Vorauszahlungen aus dem Vorjahr 2021 in der Regel nicht an die Preissprünge angepasst waren“, berichtet Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, dem Handelsblatt. Zwar würden die eingeführten Preisdeckel Abhilfe schaffen, aber es würde dennoch deutliche Preissteigerungen geben.

Zudem seien höhere Belastungen bei den kalten Nebenkosten absehbar, so die Aussicht von Michael Voigtländer, Immobilienexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Dem Handelsblatt sagte er, er rechne für 2023 mit weiteren Steigerungen bei den kalten Betriebskosten.
Zu den kalten Nebenkosten gehören beispielsweise die Müllbeseitigung oder die Abwasserentsorgung, die Gebäudereinigung, die Wartung von Aufzügen, aber auch die Pflege des Gemeinschaftsgartens.

Nach aktuellen Prognosen ist davon auszugehen, dass die Teuerung im kommenden Jahr geringer ausfallen wird: Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet beispielweise mit 5,4 Prozent, die Bundesbank erwartet eine Inflationsrate von 7,2 Prozent. Egal ob  Eigentümer oder Mieter: Von steigenden Wohnnebenkosten sind alle betroffen.
Nach Jahren moderater Erhöhungen der Wohnnebenkosten haben steigende warme Nebenkosten, höhere Nettokaltmieten und zusätzlich steigende kalte Nebenkosten nach Berechnungen des IW zwischen September 2021 und September 2022 zu einer Erhöhung der Gesamtmiete von durchschnittlich 10,9 Prozent geführt. In Regionen mit einem geringen Nettokaltmietenniveau machten die Wohnnebenkosten inzwischen rund ein Drittel der Gesamtmiete aus, heißt es in einem Gutachten des IW über warme und kalte Nebenkosten in 401 Städten und Kreisen in Deutschland, das im Dezember veröffentlicht worden war. Erstellt wurde der Wohnkostenreport im Auftrag der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG.

Damit gewinnt die energetische Sanierung im Bestand weiter an Bedeutung. In Deutschland sind Gas und Öl für private Haushalte nach wie vor die wichtigsten Energieträger. Mehr als die Hälfte der Wohnungen wird demnach mit Gas beheizt, weitere 23,5 Prozent mit Heizöl.
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