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Mieterstrom sollte radikal vereinfacht werden

Marion Sens • 31. August 2022

Angesichts der anhaltenden Gaskrise und explodierender Energiekosten fordert die sozial orientierte Wohnungswirtschaft die Bundesregierung auf, endlich alle verbleibenden Hürden für die Umsetzung von kostengünstigeren Mieterstromprojekten unverzüglich zu beseitigen.     

Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Mieterstrom ist in der aktuellen Energiekrise die einzige Möglichkeit, Mieterinnen und Mieter ohne Umwege und zu günstigeren Kosten mit Strom zu versorgen. Wenn die Bundesregierung es mit einer Entlastung gerade von Haushalten mit geringeren Einkommen und der Energiewende ernst meint, muss sie die Umsetzung von Mieterstromprojekten jetzt drastisch vereinfachen. Nach einer über zehnjährigen Hängepartie müssen alle Beschränkungen für nachhaltigen, vor Ort im Wohnquartier erzeugten und günstigen Mieterstrom unverzüglich beseitigt werden.
Wohnungsunternehmen dürfen nicht automatisch zu Energieerzeugern mutieren, wenn sie nachhaltige Mieterstromprojekte umsetzen möchten. Denn damit sind viele für die sozial orientierten Wohnungsunternehmen schwer beherrschbare, bürokratische, teure und damit ebenso für die Mieter nachteilige Vorgaben verbunden. Im Sinne einer erfolgreichen, dezentralen Energiewende ist hier ein schneller und einfacher Weg notwendig. Photovoltaik-Anlagen müssen dem jeweiligen Gebäude zugeordnet werden können, auf dem sie nachhaltig Strom produzieren – also Gebäudebestandteil werden. Derzeit gelten sie als Kraftwerke. Die dort lebenden Mieter müssen ganz direkt von dem klimaschonend erzeugten Strom und den Preisvorteilen profitieren können. Das führt neben einer finanziellen Entlastung von Mieterhaushalten auch zu einer höheren Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen. Generell muss es endlich zum Grundprinzip der Energiewende werden, dass die jeweils wirksamsten Lösungen mit Blick auf gesamte Wohnquartiere umsetzbar werden. Dafür muss die Regierung gerade angesichts der aktuellen Krisensituation den Weg jetzt frei machen.“

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

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